Freitag, 10. November 2017

Verliebt, Verlobt

Zurück in Kyoto besuchten wir verschiedene Tempel sowie atemberaubende Schreine.
Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit. Es regnete die ganze Zeit wie aus Kübeln und es war keine Besserung in Sicht.
Somit freuten wir uns auf das bessere Wetter rund um Tokio.
Wir fuhren von Kyoto via Hakone in die Hauptstadt Japans.

Da dies unser letzter Stopp in Asien war hatten wir wirklich genug von Tempeln und Schreinen. Wir beschlossen einfach in den Tag hineinzuleben und ohne grosses Sightseeing Programm. Wir fuhren herum und gingen in Einkaufszentren.
Ich vergleiche Tokio immer sehr gerne mit Ikea. Man geht rein und braucht eigentlich nichts. In den ersten Minuten ist man aber erstmal mit den vielen Leuten im Parkhaus (oder eben der Metro) überfordert, sobald man Ikea betritt kommen einem die wildesten Einrichtungs-und Dekoideen (ich hatte die Idee das ich eine Drohne brauche), man läuft und läuft und ab und zu gibt es auch eine Abkürzung aber man verliert immer mehr den Glauben an den Ausgang, sobald man aber an der Kasse steht und eigentlich nichts kaufen wollte und man dann in den Einkaufswagen schaut hat man mindestens 1 Fotorahmen, 1 Pflanze, 1 Vorhang und MINDESTENS 3 Duftkerzen.
Fazit: Man weiss nicht was man braucht bis man in Tokio war.  Bei mir war es eine VR Brille die ich für 5 Franken gekauft habe und ich schon wieder nach Hause geschickt habe.

Ausser der schrillen Shoppingwelt Tokios gibt es da natürlich noch ein grosser Punkt für was Japan bekannt ist; Manga und Anime.
Ein weiteres Mal waren wir geschockt von den vielen Pokemons, Mädchen in skurrilen Mangaoutfits und der schrecklichen Musik.
Überall standen sie und wollten einem das Neuste und Trendigste andrehen. Wieder dachte ich man weiss nicht was man braucht bis man in Tokio war und wollte mir einer der neusten Versionen von Tamagochi kaufen (ja die mit denen wir 90er Kids gespielt haben, die gibt es immer noch). Meine Freundin war dann aber die Stimme der Vernunft das mein Tamagochi sowieso verhungern werde (wie sie es alle getan haben).

Mein Fazit zu Japan war das man es unbedingt mal gesehen haben muss und es auch wirklich schöne Flecken gibt ohne das ganze Schrille Animezeugs. Trotz meiner liebe zu Asien waren wir aber nun froh das Land der aufgehenden Sonne zu verlassen und uns nach Sydney aufzumachen.

Der erste Eindruck von Australien war aber leider nicht so toll, unser Flieger hatte 2 Stunden Verspätung und somit kamen wir mit einer unnötigen Verspätung in Sydney an. Es war vor allem darum sehr ärgerlich da wir sowieso nicht genügend Zeit in Australien hatten.
Da wir nach über einem halben Jahr den Ablauf Fliegen, Taxi, Hotel im Griff haben war das auch in einem Land in dem man sich (endlich) auf Englisch verständigen konnte auch kein Problem mehr.
Unser Hostel war mal wieder in der versifftesten Ecke Sydneys, wenn die Langstrasse in Spreitenbach stehen würde, wäre das in etwa vergleichbar.
Auch unser Hostel selbst war eines dieser Löcher in denen man eher Heroinsüchtige erwarten würde als zwei Schweizer von einem Bauernkaff wie Bettswil.
Da wir Sydney nur als Umsteigestation planten, hatten wir nur 5 Tage um die Stadt zu erkundigen. Das tollste für mich war auf jeden Fall der Besuch im Sydney Zoo. Eine kleine Rückblende, der kleine Yanick steht mit dem Globus der Ihm seine Mutter gegeben hatte vor 22 Schülern in der 4 Klasse. Mit zittrigen Händen zeigte ich auf meinem Globus wo sich Papua Neuguinea befindet. Den von da kommen die Tiere um die es sich in seinem Vortrag handelt. Das wohl tollste Tier das Gott erschuf... Das Baumkänguru. Wer sich nun fragt was zum Teufel denn ein Baumkänguru ist, es ist ganz einfach ein Känguru das auf einem Baum lebt, wie gesagt das tollste Geschöpf der Welt. Das tollste an dem Tier ist aber das es eigentlich gar nicht wirklich Klettern kann und sich ein wenig dusselig anstellt um auf den Baum zu kommen. Warum sie die Evolution dafür entschied sie auf einen Baum zu setzen war auch dem kleinen Yanick ein Rätsel aber zum Glück fragte das niemand.
Übrigens kam der Vortrag sehr gut an, und die Tiere sind wirklich “sauhärzig“ muss man unbedingt mal Googeln.
Somit bekam ich nach all den vielen baumkängurulosen Jahren endlich eines zu sehen, ich hatte Tränen in den Augen.

Alles in Allem war Sydney eine Tolle Stadt aber für mich extrem overhyped. Natürlich waren wir zu kurz da aber ich würde nicht nochmal nach Sydney gehen. Ich verstehe aber auch wenn man die Stadt toll findet, nur meins ist es nicht so.

Via Melbourne und Auckland landeten wir nach gefühlten 100 Stunden auf den Cook Islands. Da wir aber der Hauptinsel Rarotonga ankamen und wir auf die kleinere Insel Aitutaki wollten blieb uns nichts anders übrig als am Flughafen zu übernachten.
Die Stimmung war wirklich nicht gerade auf dem Höhenpunkt. Wir hatten Hunger, waren müde und einfach nur am Ende.
 Aber ich würde jeden Flug und jede Übernachtung am Flughafen 1000mal auf mich nehmen um nochmals in so ein Paradies zu kommen wie Aitutaki. Weisse Strände, hellblaues Meer und Korallenriffe um zu Schnorcheln, nur 5 Meter vom Strand. Unser Bungalow war keine 10 Meter vom Strand entfernt und es war einfach nur traumhaft schön.
Da es so perfekt war beschloss ich etwas zu tun das ich schon auf meiner ganzen Reise tun wollte. Unterstützt von meinem Vater und Grossvater fuhr ich anfangs Jahr los um einen Verlobungsring für meine perfekte Freundin zu kaufen. Nachdem ich auch den Segen ihrer Eltern hatte (ja ich bin da sehr altmodisch) hatte ich keine Zweifel mehr an meiner Idee.
Somit fragte ich an einem perfekten Tag eine perfekte Frau ob sie mich heiraten möchte.
Sie sagte Ja und machte mich so zum glücklichsten Menschen der Welt.
Das ich fast in die Hosen gemacht hätte, ein Gedicht geübt habe das ich aber komplett vergessen habe und ich stotternd auf die Knie ging muss hier aber niemand wissen.

Somit bin ich nun verlobt, mit meiner Jugendliebe, meiner Traumfrau, meinem Engel und meiner besten Freundin. Mir hat ein Gedanke der Griechischen Mytologie immer gefallen. Zeus wollte die Menschheit bestrafen da sie nicht gehorchten. Die Menschen hatten zu der Zeit aber noch 4 Arme, 4 Beine, 2 Körper und 2 Köpfe. Die Bestrafung lag dabei das Zeus die Menschen halbierten und die Menschen somit nicht mehr wussten wer ihre andere Hälfte ist. Die Menschen mussten somit Ihre andere Hälfte wiederfinden um komplett zu werden, Ihre Seelenverwanten.
Ich bin mir sicher, dass ich meine andere Hälfte gefunden habe und ich so ein glücklicheres Leben führen werde. 

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Japanische Robotertoiletten

Japan.
Viel habe ich im Vorhinein über Japan gelesen, im Fernseher gesehen oder aus Erzählungen gehört. Aber “Jesses Gott“ niemand hat mir gesagt das Japan so durchgeknallt ist.

Wir flogen von Seoul in die Grossstadt Osaka. Schon als wir am Flughafen ankamen waren wir ein wenig überrascht, begeistert aber vor allem Verwirrt. Überall waren Schilder und Wegweiser am Flughafen die beschrieben wo es zum Gepäckband, Ausgang oder auf die Toilette ging, natürlich ausschliesslich auf Japanisch. Somit folgten wir einfach mal der Menge die aus dem Flieger stürmte und standen schliesslich vor dem Gepäckband.
Das was es in der Mongolei an Technik fehlte gibt es in Japan wirklich im Überschuss, alles war Automatisch und mit Computer. Ich fühlte mich oft wie mein Vater der vor einem Computer sass und etwas auf Google suchen müsste.
Nach erfolgreicher Meisterung des Flughafens sowie erster Zugfahrt in die Stadt und Bezug unseres Hostels war es Zeit Japan zu entdecken. Aber vorher noch kurz auf die Toilette, kann ja nichts schiefgehen.
Man hätte mich auch auf einen Pilotensitz einer A380 setzen können und ich hätte in etwa gleich viel kapiert und ich denke es wären auch in etwa gleich viele Knöpfe vor mir gewesen. Da gab es Knöpfe zum Spülen, Spülstärke, Arschbrause, Arschbrausenstärke, Toilettensitzwärmer, Musik (damit man nicht hört, wenn ein Taucher sich abseilt) und noch viele mehr die ich nicht entziffern konnte.
Nach getaner Arbeit war es nun aber wirklich Zeit um Japan zu erkunden.
Sobald man aber auch nur einen Schritt nach draussen gesetzt hat wurde man durch all die grell beleuchteten Werbeschilder und Neonreklamen erdrückt, fast paralysiert von all dem Licht liefen wir durch die Strassen Osakas.

Von Osaka fuhren wir mittels Zug in die Kulturhauptstadt Japans, Kyoto.
Leider regnete es aber den ganzen Tag und somit war es mal wieder Zeit für einen Planungstag. Nach langem Tippen auf dem Laptop, rauchenden Köpfen und einer brennenden Kreditkarte war aber unser weiterer Plan in die Südsee geplant.
Danach hiess es ab ins Bett, war doch der nächste Tag einer der speziellste und angsteinflössendsten unserer bisherigen Reise, es ging nach Hiroshima.

Aber es war nicht ein normaler Tag in Hiroshima, es war der traurige Jahrestag des Atombombenabwurfs Little Boy der US Streitkräften.
Es war sehr beindruckend wie die Menschen von Hiroshima mit diesem Tag umgehen. Es scheint mir nicht ausschliesslich ein Trauertag zu sein, viel mehr eher ein Tag zum Lernen. Überall begegneten wir Schülern die Vorträge gaben wie wir ohne Atomkraft leben können oder was wir Menschen aus diesem Ereignis lernen müssen, oder Menschen die über den Frieden sprachen und wie wichtig es ist diesen zu waren.
Wir trafen aber auch auf Menschen die dieses Attentat von 1945 miterlebt haben und uns mit Tränen in den Augen schilderten wie es war das Flugzeug am blauen Himmel zu sehen, danach dieses metallische undefinierbare Etwas runterfallen zu sehen und Sekunden später alles zerstören und schmelzen liess, Häuser, Tiere, Menschen. Vor allem erzählten Sie uns aber auch wie wichtig es ist über diese Tragödie und alle anderen Tragödien der Welt zu reden damit es nicht vergessen wird und sich sowas wiederholt.
Wir waren geschockt aber auch begeistert wie die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Welt spürbar wuchs.


Es war schwer nach diesem Tag wieder klare, glückliche Gedanken zu fassen so ist es auch nun schwer nach dem Geschriebenen wieder etwas Lustiges zu schreiben ohne das es entwürdigend ist. Darum werde ich diesen Blog nun so beenden und unsere Erlebnisse in Japan in einem nächsten Blog weiterbeschreiben.

Montag, 7. August 2017

Chinesengeburtstag

Schon wieder ist es passiert, ich habe meinen Blog ein kleines bisschen schleifen lassen und die Welt ein wenig zu fest genossen.

In Thailand trafen wir meinen Bruder und meinen Vater. Da wir Ihnen sagten das wir uns aber erst in Hongkong treffen würden waren Sie doch ein wenig überascht als wir vor Ihrem Guesthouse sassen und ein leckeres pad krapao assen.

Weiter ging es in die Weltmetropole Hongkong. Da hatte ich das erste mal in meinem jungen Leben ein Airbnb gemietet, also ein Appartement. Die Wohnung war schnell gefunden und so standen wir vor der Tür die wir mit einem Code öffnen konnten, oder besser gesagt könnten. Die Tür war verschlossen und es gab kein Eingabefeld für den Code. 3 Erwachsene Männer und eine sehr inteligente Frau schafften es nicht eine Tür aufzumachen.
Nach einer gefühlten Stunde bemerkten wir das es auf dem Schloss ein Schwarzes Display hat das sich erst aktiviert wenn man draufdrückt. Naja das mit dem Austauschsemester an der Harvard Universität wird nichts mehr.
Von Hongkong fuhren wir via Shenzhen und Guilin nach Yangshuo.
Da mein Vater in dieser Zeit seinen 40 Geburtstag feiert (eigentlich 50 aber das muss niemand wissen) dachte ich es wäre schön in dem kleinen Städtchen Yangshuo zu feiern, das Dorf ist klein und hat nicht viel zu bieten...dachte ich. Es gab da eine einzige Strasse an der auf beiden Seiten sich die Bars und Clubs überhäuften. Niemals wieder werde ich die Glänzenden Augen meines Bruders vergessen als er diese Strasse das erste mal sah.
Über den Geburtstag selber gibt es nicht viel zu erzählen aber es endete damit das Hunderte Chinesen in einem Club für meinen Vater Happy Birthday sangen und wir (gezwungen) wurden zum Hühnerfüsse essen.

Die Zeit mit den beiden ging leider auch wieder viel zu schnell um und somit mussten wir nach weitern sehr Lustigen Wochen (unter anderem mit kreischenden Frauen und Männern die Bilder mit uns machen wollten) "Tschüss" sagen.
Esther und ich hatten uns das Ziel gesetzt mit der Transsibirischen Eisenbahn in die Mongolei zu fahren. Somit fanden wir uns 2 Wochen später und um viele Erlebnisse reicher (wir sahen unter anderem die Grosse Mauer und die Terrakottaarmee von Xian) in dem Zug in Richtung Ulanbator.
In unserem Abteil sass noch ein Engländer der mit dem Zug von Peking nach Hause fuhr, mir kamen fast die Tränen wobei ich nicht weis ob es Lachtränen oder Mitleidstränen waren, als er uns erzählte das er 4 Wochen im Zug sitzen wird.
Wir hatten zum Glück "nur" 31 Stunden im Zug zu verbringen und hatten uns auch darauf vorbereitet. Schon Wochen zuvor begann unsere Planung für die wohl langweiligsten 31 Stunden in unserem Leben. Es wurden Filme runtergeladen (Piratebay ahoi), Bücher gekauft, Gesprächsthema verschoben und Apps Installiert.
Somit kamen wir noch fast in eine Stresssituation da wir ganz vergessen hatten das wir ja auch schlafen konnten. Trotzdem schafften wir es fast alle Filme zu schauen (ich bin stolz sagen zu können das wir zwar 50 Shades of Grey Runtergeladen aber nicht gesehen haben) und alle Gesprächsthemen zu Diskutieren.
Auch in Ulanbator haben wir ein Airbnb gemietet da ausser dem Schloss das Airbnb in Hongkong wirklich super war.
Es kam uns aber sehr skuril vor das es am Bahnhof in Ulanbator keine Taxis gab, verzweifelt suchten wir einen Taxifahrer jedoch ohne erfolg. Als eine Einheimische Frau uns unsere Verzweiflung wahrscheindlich ansah kam sie zu Hilfe. "Einfach die Hand rausstrecken" sagte sie. Dies liessen wir uns nicht zweimal sagen und wir gingen zur Strasse und streckten die Hand raus.
Die auf uns zufahrenden Autos bauten schier einen Unfall als sie sahen das zwei Touristen ein "Taxi" brauchten. In der Mongolei ist jedes Auto ein Taxi und man kann mit allen mitfahren für einen fixen Kilometerpreis.
In der Mongolei waren wir für einmal aber nicht nur zum Spass sondern wir planten für 2 Wochen in einem Kinder-/Behindertenheim zu arbeiten.
Die Arbeit mit den Kindern war wirklich Herzerwärmend und wenn auch extrem anstrengend war sie sehr schön und bereichernd. Es ist immer hart zu sehen wie viele Menschen Hilfe bräuchten. Die Organisation Alpha Omega Mongolei hilft Ausgesetzten Kinder und Waisen die diese Hilfe dringend benötigen. (für mehr Infos http://www.alpha-omega.ws/ )

Wir schafften uns in der Mongolei seit Monaten wieder einen Tagesablauf mit Kochen, Arbeiten, Wäsche waschen, Fitness und sogar Wohnungsputzen stand auf der Tagesortnung.
Man merkt nicht wie sehr man etwas vermisst hat bis man es wieder macht. Der ganze Tagesablauf tat gut und man fühlte sich auch mal wieder gebraucht.

Da wir die Mongolei noch bereisen wollten fuhren wir noch für 1 Woche mit dem Motorrad in die Wüste. Das Ziel war der rund 1000km entfehrnte See Chöwsgöl an der Russischen Grenze.
Das Zelt und der Schlafsack waren schnell aufgebunden und somit ging es los.
Obwohl uns unser Po schon am ersten Tag wehtat und wir uns ein wenig verfahren haben war der erste Tag ein voller Erfolg.
Unser Zelt schlugen wir am schönsten Ort der Welt auf wo man weit und breit keine Menschenseele hat.
Das einzige Problem war, da es weder Büsche noch Bäume hatte war die Toilette sehr offen und windig (Als Mann war es essenziell vorher die Windrichtung zu überprüfen).

Der Weg zu dem See war wunderschön, unterwegs sahen wir wilde Pferde sowie andere wilde Tiere. Teils waren wir Stundenlang alleine auf der Strasse und weit und breit war niemand zu sehen.
Nach 3 Tagen kamen wir an unserem Ziel an, statt aber unser Zelt aufzuschlagen übernachteten wir für eine Nacht in einer Mongolischen Jurte. Der Nachteil einer Jurte war jedoch das sie nicht beheizt war und wir somit selbst ein Feuer machen mussten, somit setzte ich mich wie ein Neandertaler in die Jurte und versuchte ein Feuer zu machen. Dies wollte und wollte mir aber nicht gelingen, die stimme meiner Freundin hinter mir ob sie es mal versuchen dürfte wurde dabei gekonnt ignoriert, der Mann macht das schon. Als ich nach 30 Minuten fast eine Rauchvergiftung hatte, das Feuer aber immernoch nicht brannte ging ich zur Rezeption. Da angekommen war natürlich niemand zu finden, fluchend und mit den Händen um mich schmeissend ging ich zurück. Ich traute meinen Augen nicht als ich  meine Freundin vor einem schön Lodernden Feuerchen sah. Innerhalb kürzester Zeit hat sie es geschafft ein Feuer zu machen wo ich so kläglich versagt habe.



Der Himmel war in der Nacht so klar das man sogar die Milchstrasse erkennen konnte.



 3 Tage später mussten wir leider wieder abschied nehmen von der Wunderschönen Mongolei.
Es war wirklich ein sehr spezielles und schönes Erlebnis und auf jedenfall weiterzuempfehlen.














Donnerstag, 13. Juli 2017

Die Höllenkreise des Fliegens

Oha, es gab schon lange keinen Blog mehr von mir. Dies aber nicht weil ich faul bin (wer mich kennt weis das ich mich hier selbst anlüge) sondern weil wir in China unterwegs waren. Das Reich der Mitte überzeugt zwar mit den neusten Technologien und modernsten Computer und Handys, jedoch funktioniert weder Google, Facebook oder Photoshop.

Da wir in den letzten Tage in Nepal nur rumgesessen sind und an einem Tag an einem Stuck in einem Kaffee Frühstück, Mittagessen und Abendessen gegessen haben (ja das war eine 12h auf dem Arsch sitzen und nichtstun session), dachten wir das wir es verdient haben zur Entspannung mal wieder nach Thailand gehen wo wir und Massieren lassen und gutes Essen auf uns wartet.
Ich denke die Massagestudios sowie auch die Restaurants haben vor Freude geweint als sie hörten das wir wiederkommen. Die Mitarbeiter wurden bestimmt mit „Bonis“ überhäuft und der Chef gönnte sich wahrscheinlich eine neue Rolex als bekannt wurde das die Best bezahlenden Kunden wieder nach Chiang Mai kommen.
Bevor wir aber zur verdienten Entspannung kammen mussten wir nochmals mit dem Flieger von Kathmandu nach Bangkok mit Umsteigen in Delhi und durch wie Dante Alighieri sagen würde „Durch die 9 höllenkreise



gehen“.

1.Hölle: Tickets Buchen.
Ich bin ja wirklich ein Fan von den Indischen Airlines, aber es gibt kaum eine andere Airline bei denen es schwieriger ist Tickets zu buchen.
Überall versteckte Kosten und wenn man dann endtlich am Ziel ist und Bezahlen möchte merkt man das statt „Herr“ oder „Frau“ einfach nur Master steht.

2. Hölle:Taxifahrt zum Flughafen
Ich dachte ja immer das die Taxifahrten in Indien unübertroffen sind und an Wahnsinn nicht zu überbieten. Jedoch die Fahrten in Nepal sind wirklich keinen scheiss besser. Falls man die Fahrt überlebt dann bestimmt nur mit Tinitus im Ohr da die Hupen alle 5 Sekunden betätigt werden (ja auch wenn gar kein anderes Auto auf der Strasse ist). Dazu kommt die Hitze da man das Fenster nicht runterlassen kann und es keine Klimaanlage hat da das Auto wahrscheinlich aus demselben Jahrhundert kommt wie Dante selbst.

3. Hölle: In den Flughafen reinkommen.
Ich bin ja wirklich ein Fan von Sicherheitskontrollen und finde es auch notwendig. Aber Leute wenn ich dann 8x mein Ticket zeigen muss und mir 3x in den Schritt gefasst wird weil ich ja bestimmt da etwas verstecken würde finde ich das einfach übertrieben.

4. Hölle: Check In
Trotz Nepalesischem Flughafen wird natürlich bei der Indischen Airline eingecheckt.
Einfach und unkompliziert? Nicht bei uns! Freundlich und zuvorkommend? Nicht bei uns!
Da wir beim 2 Sicherheitscheck ein Aufkleber der Falschen Airline bekammen und wir dies natürlich erst nach 20 Minuten in der Reihe stehen bemerkten, mussten wir wieder umkehren und nochmals durch den Sicherheitscheck.
Als wir dann nochmals mit der netten Dame sprechen durften sagte Sie das wir keinen Flug bei Ihrer Airline gebucht haben. Nach mehrmaligem Kontrollieren fand Sie dann doch unsere Namen wie aus Zauberhand auf Ihrem Computer.

5. Hölle: Auf den Flieger warten
Wasser 5 Franken
Bier 8 Franken
Essen Unbezahlbar
Natürlich ist die Verpflegung an den Flughäfen immer teuer aber come on wir sind in einem Land wie Nepal ist dies einfach nur übertrieben.
6. Hölle: Der Flug
Ich bin ja doch schon mehrmals geflogen und habe viel erlebt auf meinen Indienreisen. Was sich aber auf dem Flug von Delhi nach Bangkok abgespielt hat liess mich ein weiteres mal an der Menschheit zweifeln.
Ok, ich weis die Inder sind ein anspruchsvolles Völkchen und ich respektiere das ja auch vollkommen. Jedoch wenn jemand (nicht übertrieben) alle 3 Minuten auf den Service Knopf im Flieger drückt und (auch nicht übertrieben) 12 Becher Bier auf dem kleinen Tischchen hat dann weis ich auch nicht mehr weiter.
Als die Passagiere dann nach hinten liefen um sich selbst Alkohol zu nehmen und mit ganzen Flaschen wieder nach vorne kamen wunderte ich mich nurnoch warum solch eine Airline noch nicht Bankrott gegangen ist. Das Pünktchen auf dem i war dann noch das „Normale“ rülpsen und furtzen.

7. Hölle: Die Landung
Ok, ich bin ja wirklich kein Schadenfreudiger Mensch ( ausser Fail Videos, die sind einfach der Hammer) aber wenn Leute 2 Sekunden ( und dies ist wirklich kein Witz, die Räder haben den Boden berührt und kein Wimpernschlag später standen die ersten schon)nach der Landung schon aufstehen und das Gepäck runternehmen wollen, dann wünscht man sich einfach nur das der Pilot durchstarten muss oder eine Vollbremsung macht.

8. Hölle: Der Ausstieg
Natürlich gibt es das bei jedem Flug, als ob es etwas Gratis geben würde wollen alle möglichst schnell und am besten Sofort aus dem Flieger. Das ist natürlich auch hier der Fall jedoch mit dem kleinen Unterschied das es hier einer Massenpanik ähneld und nicht nach einem geortetem Aussteigen. Es wird gedrängelt, geschupft und geschlagen.

9. Hölle: Aus dem Flughafen rauskommen.
Dies ist eigendlich der schwierigste Punkt, das Gehirn und der Körper fingen schon an sich zu entspannen und der Kopf sagt das nun alles vorbei ist. Aber das ist es nicht!! Die Nerven werden bis zum Schluss strapaziert. Auf das Gepäck warten, durch den Zoll und sogar auf der Toilette, überall wurde noch gedrängelt und geschupst.



Als wir in Bangkok ankamen und wir unsere innere Ruhe wieder gefunden habe hatten wir nur ein Ziel (das natürlich eigentlich das Ziel meiner Freundin war) ...(was natürlich eigentlich auch mein Ziel war aber das darf ich nie zugeben..... und Sie sitzt gerade neben mir und sieht alles was ich schreibe), wie gesagt war somit IHR Ziel „Shoppen“.
Welche Stadt wäre dazu besser als Bangkok, duzende Shoppingcenter, tausende Läden und alles was das Herz begehrt.
Mein ganzer Shopping Stolz war ein kleines Adress-Etikett, welches ich an meinen Rucksack machen konnte. In einem wunderschönen Leder Braunton, einem kleinen Globus und mit meinem Namen drauf verschönerte es meinen Rucksack Olaf. Ich war überglücklich und mein Herz schlug höher als ich Olaf in Bangkok mit seinem neuen Etikett am Check-In abgab. Den ganzen Flug über war ich nervös, wie verstehen sich die beiden? Werden sich Olaf und das Etikett verstehen?
Die Antwort darauf kam schneller als erwartet. Als ich in Chiang Mai am Gepäckband nach meinem wunderschönen gepimpten Rucksack Ausschau hielt, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten, das Etikett war weg! Aus und vorbei, kein Etikett mehr, keine Lederverziehrung mehr am Rucksack, kein Beweis, das dies mein Rucksack ist.
Die einzige vorstellbare Lösung für mich ist das Olaf das Etikett abgewiesen hat und es nun irgendwo in Thailand bei den Fischen schläft.

Über Chiang Mai gibt es bei mir nicht mehr viel zu schreiben, die Stadt ist für mich eine zweite Heimat und ich fühle mich auch immer wieder sehr wohl.
Das einzig Neue war nun, dass mein Vater und mein Bruder zu Besuch kamen was uns wirklich sehr freute.
Unser Hauptziel in Chiang Mai war aber nicht nur Massieren und Essen sondern auch das Visa für China zu machen.
Da wir genügend Zeit hatten und es auch ein „Same Day“ Visa Service gibt dachten wir dies sollte kein Problem sein.
Leider haben wir nicht mit den unzähligen Chinesischen Feiertagen gerechnet und auch das „Same Day Visa“ gab es am Schalter dann nicht mehr (obwohl dies sogar auf einem Zettel am Schalter geschrieben war).

Die Zeit in Chiang Mai verging leider wieder viel zu schnell und somit mussten wir schon nach einer Woche wieder Abschied von meiner zweiten Heimar nehmen. Wir flogen somit ohne China Visa nach Hongkongm das man ohne Visa bereisen kann.