Freitag, 10. November 2017

Verliebt, Verlobt

Zurück in Kyoto besuchten wir verschiedene Tempel sowie atemberaubende Schreine.
Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit. Es regnete die ganze Zeit wie aus Kübeln und es war keine Besserung in Sicht.
Somit freuten wir uns auf das bessere Wetter rund um Tokio.
Wir fuhren von Kyoto via Hakone in die Hauptstadt Japans.

Da dies unser letzter Stopp in Asien war hatten wir wirklich genug von Tempeln und Schreinen. Wir beschlossen einfach in den Tag hineinzuleben und ohne grosses Sightseeing Programm. Wir fuhren herum und gingen in Einkaufszentren.
Ich vergleiche Tokio immer sehr gerne mit Ikea. Man geht rein und braucht eigentlich nichts. In den ersten Minuten ist man aber erstmal mit den vielen Leuten im Parkhaus (oder eben der Metro) überfordert, sobald man Ikea betritt kommen einem die wildesten Einrichtungs-und Dekoideen (ich hatte die Idee das ich eine Drohne brauche), man läuft und läuft und ab und zu gibt es auch eine Abkürzung aber man verliert immer mehr den Glauben an den Ausgang, sobald man aber an der Kasse steht und eigentlich nichts kaufen wollte und man dann in den Einkaufswagen schaut hat man mindestens 1 Fotorahmen, 1 Pflanze, 1 Vorhang und MINDESTENS 3 Duftkerzen.
Fazit: Man weiss nicht was man braucht bis man in Tokio war.  Bei mir war es eine VR Brille die ich für 5 Franken gekauft habe und ich schon wieder nach Hause geschickt habe.

Ausser der schrillen Shoppingwelt Tokios gibt es da natürlich noch ein grosser Punkt für was Japan bekannt ist; Manga und Anime.
Ein weiteres Mal waren wir geschockt von den vielen Pokemons, Mädchen in skurrilen Mangaoutfits und der schrecklichen Musik.
Überall standen sie und wollten einem das Neuste und Trendigste andrehen. Wieder dachte ich man weiss nicht was man braucht bis man in Tokio war und wollte mir einer der neusten Versionen von Tamagochi kaufen (ja die mit denen wir 90er Kids gespielt haben, die gibt es immer noch). Meine Freundin war dann aber die Stimme der Vernunft das mein Tamagochi sowieso verhungern werde (wie sie es alle getan haben).

Mein Fazit zu Japan war das man es unbedingt mal gesehen haben muss und es auch wirklich schöne Flecken gibt ohne das ganze Schrille Animezeugs. Trotz meiner liebe zu Asien waren wir aber nun froh das Land der aufgehenden Sonne zu verlassen und uns nach Sydney aufzumachen.

Der erste Eindruck von Australien war aber leider nicht so toll, unser Flieger hatte 2 Stunden Verspätung und somit kamen wir mit einer unnötigen Verspätung in Sydney an. Es war vor allem darum sehr ärgerlich da wir sowieso nicht genügend Zeit in Australien hatten.
Da wir nach über einem halben Jahr den Ablauf Fliegen, Taxi, Hotel im Griff haben war das auch in einem Land in dem man sich (endlich) auf Englisch verständigen konnte auch kein Problem mehr.
Unser Hostel war mal wieder in der versifftesten Ecke Sydneys, wenn die Langstrasse in Spreitenbach stehen würde, wäre das in etwa vergleichbar.
Auch unser Hostel selbst war eines dieser Löcher in denen man eher Heroinsüchtige erwarten würde als zwei Schweizer von einem Bauernkaff wie Bettswil.
Da wir Sydney nur als Umsteigestation planten, hatten wir nur 5 Tage um die Stadt zu erkundigen. Das tollste für mich war auf jeden Fall der Besuch im Sydney Zoo. Eine kleine Rückblende, der kleine Yanick steht mit dem Globus der Ihm seine Mutter gegeben hatte vor 22 Schülern in der 4 Klasse. Mit zittrigen Händen zeigte ich auf meinem Globus wo sich Papua Neuguinea befindet. Den von da kommen die Tiere um die es sich in seinem Vortrag handelt. Das wohl tollste Tier das Gott erschuf... Das Baumkänguru. Wer sich nun fragt was zum Teufel denn ein Baumkänguru ist, es ist ganz einfach ein Känguru das auf einem Baum lebt, wie gesagt das tollste Geschöpf der Welt. Das tollste an dem Tier ist aber das es eigentlich gar nicht wirklich Klettern kann und sich ein wenig dusselig anstellt um auf den Baum zu kommen. Warum sie die Evolution dafür entschied sie auf einen Baum zu setzen war auch dem kleinen Yanick ein Rätsel aber zum Glück fragte das niemand.
Übrigens kam der Vortrag sehr gut an, und die Tiere sind wirklich “sauhärzig“ muss man unbedingt mal Googeln.
Somit bekam ich nach all den vielen baumkängurulosen Jahren endlich eines zu sehen, ich hatte Tränen in den Augen.

Alles in Allem war Sydney eine Tolle Stadt aber für mich extrem overhyped. Natürlich waren wir zu kurz da aber ich würde nicht nochmal nach Sydney gehen. Ich verstehe aber auch wenn man die Stadt toll findet, nur meins ist es nicht so.

Via Melbourne und Auckland landeten wir nach gefühlten 100 Stunden auf den Cook Islands. Da wir aber der Hauptinsel Rarotonga ankamen und wir auf die kleinere Insel Aitutaki wollten blieb uns nichts anders übrig als am Flughafen zu übernachten.
Die Stimmung war wirklich nicht gerade auf dem Höhenpunkt. Wir hatten Hunger, waren müde und einfach nur am Ende.
 Aber ich würde jeden Flug und jede Übernachtung am Flughafen 1000mal auf mich nehmen um nochmals in so ein Paradies zu kommen wie Aitutaki. Weisse Strände, hellblaues Meer und Korallenriffe um zu Schnorcheln, nur 5 Meter vom Strand. Unser Bungalow war keine 10 Meter vom Strand entfernt und es war einfach nur traumhaft schön.
Da es so perfekt war beschloss ich etwas zu tun das ich schon auf meiner ganzen Reise tun wollte. Unterstützt von meinem Vater und Grossvater fuhr ich anfangs Jahr los um einen Verlobungsring für meine perfekte Freundin zu kaufen. Nachdem ich auch den Segen ihrer Eltern hatte (ja ich bin da sehr altmodisch) hatte ich keine Zweifel mehr an meiner Idee.
Somit fragte ich an einem perfekten Tag eine perfekte Frau ob sie mich heiraten möchte.
Sie sagte Ja und machte mich so zum glücklichsten Menschen der Welt.
Das ich fast in die Hosen gemacht hätte, ein Gedicht geübt habe das ich aber komplett vergessen habe und ich stotternd auf die Knie ging muss hier aber niemand wissen.

Somit bin ich nun verlobt, mit meiner Jugendliebe, meiner Traumfrau, meinem Engel und meiner besten Freundin. Mir hat ein Gedanke der Griechischen Mytologie immer gefallen. Zeus wollte die Menschheit bestrafen da sie nicht gehorchten. Die Menschen hatten zu der Zeit aber noch 4 Arme, 4 Beine, 2 Körper und 2 Köpfe. Die Bestrafung lag dabei das Zeus die Menschen halbierten und die Menschen somit nicht mehr wussten wer ihre andere Hälfte ist. Die Menschen mussten somit Ihre andere Hälfte wiederfinden um komplett zu werden, Ihre Seelenverwanten.
Ich bin mir sicher, dass ich meine andere Hälfte gefunden habe und ich so ein glücklicheres Leben führen werde.