Dienstag, 28. März 2017

Karaoke DVD

Der Bus schaukelt hin und her, die Bäume zischen an uns vorbei, mir ist kalt von der Klimaanlage und mein Bein verstochen von den Mücken im Bus. Noch 5 Stunden bis zur Grenze nach Myanmar. Hinter mir schnarcht eine alte Frau, neben mir essen die Leute Durian (Stinkfrucht) und der ganze Bus lebt.
Als mich die Mücke soeben nochmals stechen wollte und sich die alte Frau kurz verschluckt hat und aufgehört nacht mit der Lärmbelästigung wurde mir etwas bewusst, wir haben etwas das Wertvoller ist als jeder Schatz, jede Münze und alles Gold der Welt. Wir haben das, was viele andere Menschen nicht haben. Wir haben Zeit. Nicht nur Zeit um zu reisen sondern vorrallem Zeit um zu lachen, zu weinen, Zeit sich den Sonnenuntergang anzuschauen, Zeit sich die Zeit zu nehmen, Zeit zu Meditieren und inne zu halten für die kleinen Dinge dieser wunderschönen Welt. Also egal ob die Busfahrt 5 Stunden oder 50 Stunden geht, es ist egal denn wir haben die Zeit und nehmen sie uns auch. Denn vorallem haben wir Zeit die Welt zu entdecken.

Weiter ging die Fahrt von der Grenze via Hpa An nach Yangon. Da wir uns entschieden hatten es ein wenig langsamer anzugehen blieben wir 3 Nächte. Die Hauptsehenswürdigkeiten waren schnell gesehen und somit hatten wir auch Zeit ein gemäss unseres Einheimischen Freund vom Hostel "Must see" zu machen, eine Bahnfahrt rund um Yangon. Naja wie uns dann bewusst wurde war dies ein ganz normaler Pendler Zug. Die Menschen im Zug schauten uns überhaupt nicht komisch an als wir mit unseren Kameras als Supertouristen in den Zug stiegen (Achtung Ironie im Anmarsch). Aber ich würde auch blöd reinschauen wenn Touristen in der S15 von Uster nach Zürich von der wunderschönen Natur am Stadelhofen Bilder machen würden. Ansonsten ist Yangon aber sehr empfehlenswert, die wunderschöne Shwedagon Pagode ist auf jedenfall ein muss bei jedem Myanmar Besuch.
Weiter ging es wieder mit dem Bus in die Hauptstadt Naypyidaw. Ich weis ja nicht ob Ihr schonmal in einem asiatischen Bus gefahren seit, dass beste daran ist ja nicht der Geschmack des Essens, auch nicht das Stundenlange rumsitzen, nein, dass beste ist auf jedenfall das sie egal wie lange die Fahrt ist eine asiatische Karaoke DVD auf voller Lautstärke laufen lassen, ohne Gnade, ohne Rücksicht.
Aber ich bin vom Thema abgekommen, oder nein doch nicht, denn genau so wie die Karaoke DVD macht auch die Hauptstadt von Myanmar überhaupt keinen Sinn.
Diese besteht hauptsächlich aus riesigen Hotelanlagen, Strassen und Autobahnen. Es leben gefühlt 100 Menschen in der Stadt und Sie haben 20 Spurige (!!) Autobahnen. Natürlich haben wir dann als erste Amtshandlung unser Hostel dazu überredet uns ein Motorrad auszuhändigen damit wir über die Autobahn düssen konnten. Diese war tatsächlich Menschenleer, keine Autos, garnichts, nur 20 Spuren vor mir...ein Männertraum.
Als es dunkel wurde bekamen wir Hunger und suchten uns ein Restaurant, nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir endlich eines. Die Kellner, die noch nie einen weissen Mann und schon garnicht eine weisse Frau gesehen hatten starrten uns so fest an das Sie fast vergässen hätten unsere Bestellung aufzunehmen. Als das Essen dann kam, wurde mir ganz erwartungsvoll eine leere weisse Schüssel hingestellt, die Kellner gingen einen Schritt zurück und warteten. 7 Kellner standen um unseren Tisch und starrten uns an. Da ich keine Anhnung hatte was mit der leeren Schüssel zu machen war stellte ich Sie einfach zur Seite und begann zu essen worauf die Kellner sich ein wenig enttäuscht entfernten. Keine Ahnung was ich mit dieser hätte machen sollen, ich hoffe nur das ich durch meine Aktion keinen Ihrer Götter, Familienmitglieder oder Ihren Toten Hamster beleidigt habe.

Weiter geht es wieder mit dem Bus Richtung Norden...die Karaoke CD ist hoffentlich schon eingelegt...







Dienstag, 14. März 2017

Der Massagen-Horror

Die ersten Tage waren echt super. Meine Freundin kam mich tatsaechlich am Flughafen abholen (selbst Schuld) und wir hatten die ersten Tage eine wirklich sehr schoene Zeit. Man merkt erst wie fest man jemanden Vermisst hat wenn man Ihn wieder sieht. Die Zeit ohne meine Freundin war echt schwierig da ich ohne Sie nur ein halber teil bin.

Unser Hostel The Posh ist echt super empfehlenswert. Privates Zimmer, tolles Fruehstueck ja sogar ein Whirpool hat es auf dem Dach. Aber keine Angst ich werde hier nicht zum Luxus Snopp das Hostel war immernoch uu huere guenstig. Allgemein gefaellt mir Bangkok immer mehr, die Stadt hat wirklich viel zu bieten sehr in Trend.

Natuerlich bin ich auch schon wieder am allerersten Tag mit meiner Freundin voll in ein Fettnaepfchen getretten als wir in einem Einkaufszentrum waren und ich (wie alle anderen Maenner bei der Frauenabteilung) irgendetwas anderes im Kopf hatte. Als ich da so vor mich hin Doeste und ich an Bier und Eishockey dachte fragte mich meine Freundin von diesen Kleidungsstueck halte.
Sie hielt mir einen sogenannten Overall vor die Nase. Geschockt und voellig ueberfordert was ich nun von dem Teil halten soll sagte ich das es wirklich nicht schoen ist und sie so ein Teil auf keinen Fall kaufen soll und es Ihr eh nicht stehen wuerde. Naja ich bemerkte erst 10 Sekunden spaeter das Sie genau so einen Overall schon den ganzen Tag anhatte. FAIL

Nach Bangkok flogen wir weiter nach Chiang Mai. Da ich schon vor 4 Jahren hier gelebt habe freute ich mich sehr auf die Stadt im Norden von Thailand.
Da wir das Visa für Myanmar schon in Bangkok eingeholt haben, sind wir uns nun Gedanken am machen wie wir am besten nach Myanmar kommen. Da fliegen wie immer zu teuer und zu bequem ist wird es wahrscheinlich mit einem local Bus bis an die Grenze gehen und von da aus irgendwie nach Yangon.

Damit wir keine entscheidungs Schwierigkeiten bekommen auf unserer Reise haben wir einen Deal gemacht das wir abwechslungsweise Tageschefen bestimmen und dieser dann entscheiden darf was wir am jeweiligen Tag machen. Da Esther Tageschefin war gab es keine Massage oder Muay Thai Kampf, kein Bungee Jumping oder Ziplining und auch kein Go Kart oder  Motocross, ja ich kam heute in den einmaligen Genuss mir Schlamm und Gurken in die Fresse schmieren zu lassen bei einem Face Treatment. Natürlich werde ich hier niemals zugeben das mir das wirklich gefallen hat und meine Haut feiner ist als ein Baby Po. Face Treatment, klingt entspannend, nicht wahr? War es auch bis zu dem Punkt an dem ich um mein Leben kämpfte und ich dachte ich wäre in einem Afghanischen Gefangenlager. Die nette unschuldige Thai Dame hat mir erst die nassen Gurken und danach ein nasses Tuch auf das Gesicht gelegt und danach Gefühlte 5 Minuten lang draufgedrückt, Waterboarding Ahoi!! Nach mindestens 10 Minuten Waterboarding (ich bitte die Leser hier zu beachten das meine Zeitangaben meist übertrieben sind, in diesem Fall mindestens 11 Minuten) wurden meine Gebete erhört und das thailändische Folltertuch wurde wieder weggelegt.

Wir fuhren mit einem Motorrad die 4 Stündige Strecke bis nach Pai. Da ich einen Sonnencreme Spray für eine super Erfindung hielt, dachte ich das man sich ja nur kurz ansprayen kann und los gehts. Da dieser aber nicht sehr flächendeckend war siehe ich nun leider aus wie ein Dackel mit Sonnenbrand und habe überall Rote Streifen und Flecken.
Neuer Tag, neues Massage Glück. Da wir nun sozusagen aus Afghanistan geflüchtet sind habe ich mir gedacht das es ja bestimmt super entspannend wird. Da habe ich die Rechnung aber nicht mit den 100kg schweren, Wresling erprobten Thaimädchen gemacht, ich nenne Sie hier einfach mal Zerr-Ung.
Die gute Zerr-Ung hat eine geschlagene Stunde auf mir rumgelegen und dabei nicht meine verspannten Punkte Massiert, Nein, Sie Massierte mich ausschliesslich auf der Wirbelsäule.
Ansonsten war es aber eine super Zeit, wir besichtigten einen Canyon und auch sonst verschiedene Sehenswürdigkeiten.

Nun sind wir wieder zurück in Chiang Mai, da dies wie eine zweite Heimat für mich ist fühlen wir uns hier echt super wohl. Übrigens falls mal jemand von euch in Chiang Mai ist, die besten Massagen gibt es bei Saija Massage, gleich gegenüber vom Diva Guesthouse wo man das beste Pad Kra Pao der ganzen Stadt bekommt.







In zwei Tagen haben wir nun mal einen Bus nach Myanmar gebucht...wer weiss ob wir wirklich einsteigen.






Dienstag, 7. März 2017

Die Reise geht Los

Der Rucksack ist gepackt, Kamera aufgeladen und die Freundin wurde Informiert das ich komme.
Endlich geht es wieder los

Ich habe alle Abschiede hinter mir, alle "Wir werden dich Vermissen" wurden gesagt und ich muss kein weiteres "Bist du schon nervoes hoeren". Denn obwohl ich immer sagte das ich nicht nervoes bin war ich es. Wie auch nicht, ich werde fuer ca. 1 Jahr meine liebsten Verlassen und mich in ein unbekanntes Abenteuer mit meiner geliebten Freundin stuertzen.

Keine Kaelte mehr, keine Chefs mehr die dich nerven (ist hier nicht auf meine bezogen, Sie waren echt cool... dass muss ich einfach sagen denn Sie lesen den Blog auch) ;)
Aber am meisten freue ich mich darauf, dass ich einfach wieder leben kann, auch wenn das heisst das ich alle meine geliebten zuhause lassen muss (ausser natuerlich meine Freundin die ich am meisten Liebe... genau auch Sie wird denn Blog lesen).
Nun aber genug der Gefuehle, eigentlich koennt Ihr mir eh alle am Arsch lecken, ich bin Weg und freue mich auf die Abenteuer die wir erleben wie zum Beispiel: die Unterhosen 3 Tage nicht wechseln zu muessen (das muss ich meiner Freundin noch irgendwie beibringen), Durchfall zu kriegen weil man denkt man ist ja ein Mann und mein Magen vertraegt das sicher oder meine lieblings Momente wenn man nach 12 Stunden Busfahren merkt das man im falschen Bus sitzt.

Auch freue ich mich sehr auf die Touristen die weissbesockt mit Ihren Sandalen und einem I Love BKK Shirt rumlaufen.

Aber schlussendlich ist es doch belanglos wie man reist. Ob zwoelfjaehrig oder hundertjaehrig, ob mit Lederhosen oder Kimono, ob Toiletten putzer am Openair oder Doktor Schlaumeier von der Uni, ob auf dem Dach oder in der Luxury Klasse der Indian Railways, dass alles ist ohne bedeutung. Alles. Denn nur ein Einziges entscheidet ueber den Wert einer Reise. 
Die mitgenommene Neugier, der Wissensdurst, die Freude am Entdecken und die Freude anderen zu Helfen. Kurz: Der Hunger nach allem.