Donnerstag, 13. Juli 2017

Die Höllenkreise des Fliegens

Oha, es gab schon lange keinen Blog mehr von mir. Dies aber nicht weil ich faul bin (wer mich kennt weis das ich mich hier selbst anlüge) sondern weil wir in China unterwegs waren. Das Reich der Mitte überzeugt zwar mit den neusten Technologien und modernsten Computer und Handys, jedoch funktioniert weder Google, Facebook oder Photoshop.

Da wir in den letzten Tage in Nepal nur rumgesessen sind und an einem Tag an einem Stuck in einem Kaffee Frühstück, Mittagessen und Abendessen gegessen haben (ja das war eine 12h auf dem Arsch sitzen und nichtstun session), dachten wir das wir es verdient haben zur Entspannung mal wieder nach Thailand gehen wo wir und Massieren lassen und gutes Essen auf uns wartet.
Ich denke die Massagestudios sowie auch die Restaurants haben vor Freude geweint als sie hörten das wir wiederkommen. Die Mitarbeiter wurden bestimmt mit „Bonis“ überhäuft und der Chef gönnte sich wahrscheinlich eine neue Rolex als bekannt wurde das die Best bezahlenden Kunden wieder nach Chiang Mai kommen.
Bevor wir aber zur verdienten Entspannung kammen mussten wir nochmals mit dem Flieger von Kathmandu nach Bangkok mit Umsteigen in Delhi und durch wie Dante Alighieri sagen würde „Durch die 9 höllenkreise



gehen“.

1.Hölle: Tickets Buchen.
Ich bin ja wirklich ein Fan von den Indischen Airlines, aber es gibt kaum eine andere Airline bei denen es schwieriger ist Tickets zu buchen.
Überall versteckte Kosten und wenn man dann endtlich am Ziel ist und Bezahlen möchte merkt man das statt „Herr“ oder „Frau“ einfach nur Master steht.

2. Hölle:Taxifahrt zum Flughafen
Ich dachte ja immer das die Taxifahrten in Indien unübertroffen sind und an Wahnsinn nicht zu überbieten. Jedoch die Fahrten in Nepal sind wirklich keinen scheiss besser. Falls man die Fahrt überlebt dann bestimmt nur mit Tinitus im Ohr da die Hupen alle 5 Sekunden betätigt werden (ja auch wenn gar kein anderes Auto auf der Strasse ist). Dazu kommt die Hitze da man das Fenster nicht runterlassen kann und es keine Klimaanlage hat da das Auto wahrscheinlich aus demselben Jahrhundert kommt wie Dante selbst.

3. Hölle: In den Flughafen reinkommen.
Ich bin ja wirklich ein Fan von Sicherheitskontrollen und finde es auch notwendig. Aber Leute wenn ich dann 8x mein Ticket zeigen muss und mir 3x in den Schritt gefasst wird weil ich ja bestimmt da etwas verstecken würde finde ich das einfach übertrieben.

4. Hölle: Check In
Trotz Nepalesischem Flughafen wird natürlich bei der Indischen Airline eingecheckt.
Einfach und unkompliziert? Nicht bei uns! Freundlich und zuvorkommend? Nicht bei uns!
Da wir beim 2 Sicherheitscheck ein Aufkleber der Falschen Airline bekammen und wir dies natürlich erst nach 20 Minuten in der Reihe stehen bemerkten, mussten wir wieder umkehren und nochmals durch den Sicherheitscheck.
Als wir dann nochmals mit der netten Dame sprechen durften sagte Sie das wir keinen Flug bei Ihrer Airline gebucht haben. Nach mehrmaligem Kontrollieren fand Sie dann doch unsere Namen wie aus Zauberhand auf Ihrem Computer.

5. Hölle: Auf den Flieger warten
Wasser 5 Franken
Bier 8 Franken
Essen Unbezahlbar
Natürlich ist die Verpflegung an den Flughäfen immer teuer aber come on wir sind in einem Land wie Nepal ist dies einfach nur übertrieben.
6. Hölle: Der Flug
Ich bin ja doch schon mehrmals geflogen und habe viel erlebt auf meinen Indienreisen. Was sich aber auf dem Flug von Delhi nach Bangkok abgespielt hat liess mich ein weiteres mal an der Menschheit zweifeln.
Ok, ich weis die Inder sind ein anspruchsvolles Völkchen und ich respektiere das ja auch vollkommen. Jedoch wenn jemand (nicht übertrieben) alle 3 Minuten auf den Service Knopf im Flieger drückt und (auch nicht übertrieben) 12 Becher Bier auf dem kleinen Tischchen hat dann weis ich auch nicht mehr weiter.
Als die Passagiere dann nach hinten liefen um sich selbst Alkohol zu nehmen und mit ganzen Flaschen wieder nach vorne kamen wunderte ich mich nurnoch warum solch eine Airline noch nicht Bankrott gegangen ist. Das Pünktchen auf dem i war dann noch das „Normale“ rülpsen und furtzen.

7. Hölle: Die Landung
Ok, ich bin ja wirklich kein Schadenfreudiger Mensch ( ausser Fail Videos, die sind einfach der Hammer) aber wenn Leute 2 Sekunden ( und dies ist wirklich kein Witz, die Räder haben den Boden berührt und kein Wimpernschlag später standen die ersten schon)nach der Landung schon aufstehen und das Gepäck runternehmen wollen, dann wünscht man sich einfach nur das der Pilot durchstarten muss oder eine Vollbremsung macht.

8. Hölle: Der Ausstieg
Natürlich gibt es das bei jedem Flug, als ob es etwas Gratis geben würde wollen alle möglichst schnell und am besten Sofort aus dem Flieger. Das ist natürlich auch hier der Fall jedoch mit dem kleinen Unterschied das es hier einer Massenpanik ähneld und nicht nach einem geortetem Aussteigen. Es wird gedrängelt, geschupft und geschlagen.

9. Hölle: Aus dem Flughafen rauskommen.
Dies ist eigendlich der schwierigste Punkt, das Gehirn und der Körper fingen schon an sich zu entspannen und der Kopf sagt das nun alles vorbei ist. Aber das ist es nicht!! Die Nerven werden bis zum Schluss strapaziert. Auf das Gepäck warten, durch den Zoll und sogar auf der Toilette, überall wurde noch gedrängelt und geschupst.



Als wir in Bangkok ankamen und wir unsere innere Ruhe wieder gefunden habe hatten wir nur ein Ziel (das natürlich eigentlich das Ziel meiner Freundin war) ...(was natürlich eigentlich auch mein Ziel war aber das darf ich nie zugeben..... und Sie sitzt gerade neben mir und sieht alles was ich schreibe), wie gesagt war somit IHR Ziel „Shoppen“.
Welche Stadt wäre dazu besser als Bangkok, duzende Shoppingcenter, tausende Läden und alles was das Herz begehrt.
Mein ganzer Shopping Stolz war ein kleines Adress-Etikett, welches ich an meinen Rucksack machen konnte. In einem wunderschönen Leder Braunton, einem kleinen Globus und mit meinem Namen drauf verschönerte es meinen Rucksack Olaf. Ich war überglücklich und mein Herz schlug höher als ich Olaf in Bangkok mit seinem neuen Etikett am Check-In abgab. Den ganzen Flug über war ich nervös, wie verstehen sich die beiden? Werden sich Olaf und das Etikett verstehen?
Die Antwort darauf kam schneller als erwartet. Als ich in Chiang Mai am Gepäckband nach meinem wunderschönen gepimpten Rucksack Ausschau hielt, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten, das Etikett war weg! Aus und vorbei, kein Etikett mehr, keine Lederverziehrung mehr am Rucksack, kein Beweis, das dies mein Rucksack ist.
Die einzige vorstellbare Lösung für mich ist das Olaf das Etikett abgewiesen hat und es nun irgendwo in Thailand bei den Fischen schläft.

Über Chiang Mai gibt es bei mir nicht mehr viel zu schreiben, die Stadt ist für mich eine zweite Heimat und ich fühle mich auch immer wieder sehr wohl.
Das einzig Neue war nun, dass mein Vater und mein Bruder zu Besuch kamen was uns wirklich sehr freute.
Unser Hauptziel in Chiang Mai war aber nicht nur Massieren und Essen sondern auch das Visa für China zu machen.
Da wir genügend Zeit hatten und es auch ein „Same Day“ Visa Service gibt dachten wir dies sollte kein Problem sein.
Leider haben wir nicht mit den unzähligen Chinesischen Feiertagen gerechnet und auch das „Same Day Visa“ gab es am Schalter dann nicht mehr (obwohl dies sogar auf einem Zettel am Schalter geschrieben war).

Die Zeit in Chiang Mai verging leider wieder viel zu schnell und somit mussten wir schon nach einer Woche wieder Abschied von meiner zweiten Heimar nehmen. Wir flogen somit ohne China Visa nach Hongkongm das man ohne Visa bereisen kann.