Donnerstag, 5. Oktober 2017

Japanische Robotertoiletten

Japan.
Viel habe ich im Vorhinein über Japan gelesen, im Fernseher gesehen oder aus Erzählungen gehört. Aber “Jesses Gott“ niemand hat mir gesagt das Japan so durchgeknallt ist.

Wir flogen von Seoul in die Grossstadt Osaka. Schon als wir am Flughafen ankamen waren wir ein wenig überrascht, begeistert aber vor allem Verwirrt. Überall waren Schilder und Wegweiser am Flughafen die beschrieben wo es zum Gepäckband, Ausgang oder auf die Toilette ging, natürlich ausschliesslich auf Japanisch. Somit folgten wir einfach mal der Menge die aus dem Flieger stürmte und standen schliesslich vor dem Gepäckband.
Das was es in der Mongolei an Technik fehlte gibt es in Japan wirklich im Überschuss, alles war Automatisch und mit Computer. Ich fühlte mich oft wie mein Vater der vor einem Computer sass und etwas auf Google suchen müsste.
Nach erfolgreicher Meisterung des Flughafens sowie erster Zugfahrt in die Stadt und Bezug unseres Hostels war es Zeit Japan zu entdecken. Aber vorher noch kurz auf die Toilette, kann ja nichts schiefgehen.
Man hätte mich auch auf einen Pilotensitz einer A380 setzen können und ich hätte in etwa gleich viel kapiert und ich denke es wären auch in etwa gleich viele Knöpfe vor mir gewesen. Da gab es Knöpfe zum Spülen, Spülstärke, Arschbrause, Arschbrausenstärke, Toilettensitzwärmer, Musik (damit man nicht hört, wenn ein Taucher sich abseilt) und noch viele mehr die ich nicht entziffern konnte.
Nach getaner Arbeit war es nun aber wirklich Zeit um Japan zu erkunden.
Sobald man aber auch nur einen Schritt nach draussen gesetzt hat wurde man durch all die grell beleuchteten Werbeschilder und Neonreklamen erdrückt, fast paralysiert von all dem Licht liefen wir durch die Strassen Osakas.

Von Osaka fuhren wir mittels Zug in die Kulturhauptstadt Japans, Kyoto.
Leider regnete es aber den ganzen Tag und somit war es mal wieder Zeit für einen Planungstag. Nach langem Tippen auf dem Laptop, rauchenden Köpfen und einer brennenden Kreditkarte war aber unser weiterer Plan in die Südsee geplant.
Danach hiess es ab ins Bett, war doch der nächste Tag einer der speziellste und angsteinflössendsten unserer bisherigen Reise, es ging nach Hiroshima.

Aber es war nicht ein normaler Tag in Hiroshima, es war der traurige Jahrestag des Atombombenabwurfs Little Boy der US Streitkräften.
Es war sehr beindruckend wie die Menschen von Hiroshima mit diesem Tag umgehen. Es scheint mir nicht ausschliesslich ein Trauertag zu sein, viel mehr eher ein Tag zum Lernen. Überall begegneten wir Schülern die Vorträge gaben wie wir ohne Atomkraft leben können oder was wir Menschen aus diesem Ereignis lernen müssen, oder Menschen die über den Frieden sprachen und wie wichtig es ist diesen zu waren.
Wir trafen aber auch auf Menschen die dieses Attentat von 1945 miterlebt haben und uns mit Tränen in den Augen schilderten wie es war das Flugzeug am blauen Himmel zu sehen, danach dieses metallische undefinierbare Etwas runterfallen zu sehen und Sekunden später alles zerstören und schmelzen liess, Häuser, Tiere, Menschen. Vor allem erzählten Sie uns aber auch wie wichtig es ist über diese Tragödie und alle anderen Tragödien der Welt zu reden damit es nicht vergessen wird und sich sowas wiederholt.
Wir waren geschockt aber auch begeistert wie die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Welt spürbar wuchs.


Es war schwer nach diesem Tag wieder klare, glückliche Gedanken zu fassen so ist es auch nun schwer nach dem Geschriebenen wieder etwas Lustiges zu schreiben ohne das es entwürdigend ist. Darum werde ich diesen Blog nun so beenden und unsere Erlebnisse in Japan in einem nächsten Blog weiterbeschreiben.